Handlungsfelder und –verantwortliche zur Klimawandelanpassung öffentlicher Grünanlagen in Städten (Stephanie Drlik, Andreas Muhar)
Öffentliche Parkanlagen in Städten weisen gegenüber anderen Grünflächen spezifische Eigenschaften, Besonderheiten und eine große fachliche Komplexität in ihrer Entstehung und Erhaltung auf. Daher müssen sie bei Überlegungen zur Klimawandelanpassung abgelöst von anderen Grün- und Freiraumtypen, untersucht werden.
Der Klimawandel kann die Qualität und Funktionalität öffentlicher Parkanlagen und somit deren Funktionsfähigkeit für eine Stadt gefährden. Um die Qualität eines Parks im Klimawandel dauerhaft sichern und leistbar erhalten zu können, ist es von Bedeutung Veränderungen schon bei der Parkplanung und –gestaltung, also schon bei der Schaffung eines Parks zu berücksichtigen. Dennoch, der von Klimawandelauswirkungen hauptbetroffene Bereich in öffentlichen Parks in Österreich ist die Parkpflege und –erhaltung. Insbesondere die Folgen von Extremereignissen wie Stürme, Starkregen, Dürre- und Hitzeperioden, aber auch die Folgeeffekte von milder werdenden Wintern (z.B. Einwanderung neuer Schadinsekten, Veränderungen des Bodengefüges, ganzjährige Parknutzung, usw.) verursachen Schäden. Auf Grund des Fehlens strategischer Herangehensweisen findet Anpassung bislang größtenteils reaktiv statt, die laufende Behebung der Schäden ist mit einem beträchtlichen Mehraufwand an Arbeit und Kosten verbunden. Die starken finanziellen Zwänge, denen die Parkerhaltung generell ausgesetzt ist, erhöht die Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel.
Es sind viele verschiedene AkteurInnen an der Entstehung und Erhaltung von Parks beteiligt. Auch die Adaptionsmaßnahmen im Klimawandel – von der Strategieentwicklung über die notwendigen Beschlüsse, die Umsetzung bis hin zur Überprüfung der Wirksamkeit der maßnahmen – erfordern das Zusammenwirken verschiedener AkteurInnen des öffentlichen Bereichs – hier vor allem aus den Stadtgartenämtern – und dem privatwirtschaftlichen Bereich. Sie alle müssen das Problem des Klimawandels wahrnehmen, und lernen, damit umzugehen. Aus diesem Grund wurden im Rahmen des Projekts die zuständigen AkteurInnen, ihre Verantwortlichkeiten und der Wissensbedarf im Klimawandel erarbeitet. Nun ist eine Kommunikationsstruktur aufzubauen, die sicherstellt, dass erforderliche fachliche Informationen zur Klimawandelanpassung in Grünanlagen an die verantwortlichen AkteurInnen weiter geleitet werden und der Forschungsbedarf an die einschlägigen Forschungseinrichtungen herangetragen wird. Dies kann wirkungsvoll über Fachtagungen, Fachjournale und über den Fachausschuss für Stadtgärten des Österreichischen Städtebunds erfolgen.