Klimawandelanpassung der Plege und Erhaltung öffentlicher Grünanlagen in Großstädten unter Berücksichtigung des Konzeptes der Nachhaltigen Entwicklung, untersucht am Fallbeispiel Wien
Projektlaufzeit: 2007 – 2010
Finanzierung: Universität für Bodenkultur, Wien (im Rahmen des Doktoratskollegs Nachhaltige Entwicklung, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (Forschungsprogramm proVISION), Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Land Niederösterreich, Land Steiermark, Stadt Wien.
Die Dissertation beschäftigt sich mit der Klimawandelanpassung öffentlicher Parkanlagen in Großstädten. Die Vielschichtigkeit der damit verbundenen lebensweltlichen Problemstellungen erfordert das Einbeziehen der Praxis: Um geänderte Anforderungen an die Pflege und Erhaltung von Parks und anwendbare Maßnahmen zu ermitteln, wird ein transdisziplinärer Forschungsprozess entwickelt. Während der gesamten Projektlaufzeit werden PraxisakteurInnen der Stadt Wien (Magistratsabteilung 42 – Die Wiener Stadtgärten) beteiligt.
Neben einer ausführlichen Literaturrecherche zur Bedeutung des Konzepts der Nachhaltigen Entwicklung bei der Klimawandelanpassung von öffentlichen Grünanlagen, finden explorative ExpertInneninterviews zur Identifizierung lebensweltlicher Problemstellungen und zur interdisziplinären Integration statt. Um herauszufinden, wie sich der Klimawandel auf Parkanlagen auswirkt, werden qualitative Interviews und Fokusgruppendiskussionen geführt. Alle gewonnenen Erkenntnisse fließen in ein Living Document, eine Methode der Datensammlung und –strukturierung, ein.
In Wiener Parks werden Klimawandelauswirkungen bereits wahrgenommen, besonders die Parkpflege ist schon heute betroffen. Steigende Temperaturen, markante jahreszeitliche Verschiebungen und verstärkt auftretende Extremereignisse wie Hitze- und Trockenperioden, Starkstürme oder Starkniederschläge veranlassen dazu, laufend reaktive Maßnahmen zu setzen. Zur zukünftigen Erhaltbarkeit werden jedoch sowohl spontane Instandhaltungsmaßnahmen, als auch strategische Managemententscheidungen zu treffen sein.
AkteurInnen der Parkpflege nehmen bei der Klimawandelanpassung eine wichtige Stellung ein, da sie auf Grund ihrer ständigen Präsenz in der Anlage als Erste mit Klimawandelauswirkungen konfrontiert werden. Zum einen muss vor Ort entsprechend reagiert werden, zum anderen ist es für die Initiierung und Koordinierung von strategischen Anpassungsmaßnahmen von Bedeutung, Informationen über Klimawandelauswirkungen an Vorgesetzte weiter zu geben.
Um Parkanlagen nachhaltig vorzubereiten, muss der anthropogen verursachte Klimawandel bereits bei der Planung und Konzeptionierung eines Parks berücksichtigt werden. Ein nachhaltiger Parkentwicklungsprozess im Klimawandel erfordert eine im Vorfeld definierte Positionierung der ParkgestalterInnen in Form von konzeptionellen Entwicklungszielen. Die frühzeitige Berücksichtigung der Parkpflege schon in der Entwurfsphase ist dabei ein wesentlicher Bestandteil für den dauerhaften Erfolg einer Gestaltung.
Öffentliche Parkanlagen sind für die Lebensqualität einer Großstadt von großer Bedeutung. Auf Grund ihrer wichtigen Funktionen sind sie, heute und künftig, zu erhalten. Die Forschungsarbeit soll einen spezifischen Beitrag zur regionalen Klimawandelanpassung im urbanen Raum leisten. Zur besseren Anwendbarkeit von Forschungsergebnissen werden diese, neben der wissenschaftlichen In-Wert-Setzung, auch in Form eines Fragen- und Maßnahmenkatalogs für PraxisakteurInnen aufbereitet.